Die Förderrichtlinie "Dämmstoffe aus nachwachsenden
Rohstoffen" macht Produkte wie Flachs, Hanf, Stroh, Schilf oder Wolle zukünftig
attraktiver. Ab sofort bezuschusst das Bundesverbraucherschutzministerium den
Einsatz natürlicher Erzeugnisse im Bereich der Schall- und Wärmedämmung.
Ungefähr 30 Millionen Kubikmeter Dämmstoffe werden jährlich in Deutschland
verbaut. Dabei greifen Bauherren fast ausschließlich auf fossile Rohstoffe wie
Mineralwolle zurück; gerade einmal fünf Prozent hingegen machen Dämmstoffe auf
Basis nachwachsender Rohstoffe aus. Dass das so ist, liegt an den momentan noch
erheblich höheren Preisen für diese Produkte. Hieran soll die neue
Förderrichtlinie etwas ändern, mit deren Umsetzung die Fachagentur Nachwachsende
Rohstoffe e.V. (FNR) be-auftragt ist.
Ob für die Altbausanierung oder den Neubau: ein Bauherr kann einen Zuschuss
zwischen 30 und 40 Euro pro Kubikmeter Dämmmaterial erhalten. Die konkrete
Zuwendungshöhe hängt davon ab, welcher Kategorie der jeweilige Dämmstoff
angehört. So fordert die Kategorie I einen Mindestanteil an nachwachsenden
Rohstoffen von 85 Prozent. Der Fördersatz pro Kubikmeter beträgt dann 40 Euro.
Bei der Kategorie II wird ein Naturfaseranteil von 75 Prozent erwartet. Hier
beläuft sich der Zuschuss auf 30 Euro pro Kubikmeter. Die Förderung wird als
nicht rückzahlbare Zuwendung gewährt und ist auf einen Maximalbetrag von 100.000
Euro beschränkt. Eine Übersicht der förderfähigen Dämmstoffe enthält die
sogenannte "Positivliste". Sie wurde vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik
erarbeitet und berücksichtigt Produkte, die den bauphysikalischen und
baurechtlichen Anforderungen entsprechen. Im Internet unter www.naturdaemmstoffe.info werden detaillierte Informationen zu
den Produktkategorien sowie zu den Einsatzbereichen der gelisteten Produkte
zusammengefasst.
Unumstritten sind die Vorteile der natürlichen Dämmstoffe, die mit der neuen
Förderrichtlinie stärker etabliert werden sollen: Dämmstoffe aus nachwachsenden
Rohstoffen weisen ein sehr gutes Wärmespeichervermögen auf, dämmen exzellent und
bieten zudem einen hervorragenden sommerlichen Wärmeschutz. Sie verhindern so
das Aufheizen von Räumen unter dem Dach in den warmen Jahreszeiten. Zudem wird
für die Herstellung von Naturfaser-Dämmstoffen verhältnismäßig wenig Energie
benötigt. Erst einmal eingebaut, verbessern natürliche Dämmstoffe auch das
Raumklima. Durch ihre Atmungsaktivität und ihr Wasserspeicher- und
-abgabevermögen fördern sie Wohlbefinden und Gesundheit der Bewohner.
Am Ende ihrer Nutzungsdauer ist ihre Entsorgung unproblematisch. Sie können
dem natürlichen Kreislauf bedenkenlos wieder zugeführt werden. Eine thermische
Verwertung bietet sich an, da sie viel Energie enthalten und dabei CO2-neutral
verbrennen.
Detaillierte Informationen zu der Förderrichtlinie und der Positivliste
erhalten Sie unter www.naturdaemmstoffe.info. Dort finden Sie auch die
Antragsformulare.
Kontakt: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. Hofplatz 1 *
18276 Gülzow www.fnr.de
info@umweltzentrum.de www.naturdaemmstoffe.info
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